Niki de Saint Phalle (1930-2002)
La Mariée à Cheval, 1963/97, Bronze, 3/3, 244 x 320 x 115 cm
Wintower, Neuwiesenstrasse 15, Winterthur, Halle Erdgeschoss
Niki de Saint Phalle
(*29.10.1930 Neuilly-sur-Seine, † 21.5.2002 San Diego)
1936 bis 1945 besucht sie in New York die Klosterschule Sacré-Coeur. Als 18-Jährige heiratet sie den amerikanischen Schriftsteller
Harry Matthews. Sie haben zwei Kinder, die Ehe geht jedoch in die Brüche. Niki erleidet einen psychischen Zusammenbruch und verbringt einige Zeit in einer psychiatrischen Anstalt.
Um ihre Traumata und Ängste zu verarbeiten, beginnt sie künstlerisch zu arbeiten. Ab 1951 lebt Niki de Saint Phalle in Paris, um 1955 lernt sie hier den Künstler Jean Tinguely kennen und geht
mit ihm eine langjährige Beziehung ein. 1971 heiraten Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely. Er hilft ihr und inspiriert sie, es entstehen gemeinsame Projekte und durch ihn kommt sie auch in
Kontakt zu der Künstlergruppierung der «Nouveau Rèalistes», die sich im Oktober 1960 zusammenschliesst und der sie ab 1961 angehört. Erstes Aufsehen erregt Niki de Saint Phalle mit
den «Schiessbildern», die um 1955 entstehen. Durch dieses aggressive Handeln verarbeitet sie ihre Wut auf ihren Vater, aber auch die Männer im Allgemeinen und schliesslich die ganze Welt.
Ab 1964 formt Niki de Saint Phalle die drallen und bunten «Nana»-Figuren, die sehr populär werden und die Künstlerin international bekannt machen. 1968 werden die «Nanas»
in einer Ausstellung im Museum of Modern Art in New York gezeigt, zahlreiche weitere Ausstellungen folgen.
Ab 1979 entsteht in Capalbio in der Toskana mit dem «Tarot-Garten» Niki de Saint Phalles umfangreiches Gesamtkunstwerk. Das Gartengelände ist nach ihren Entwürfen mit zahlreichen
phantasievollen Figuren und Nanas bevölkert. Mit Jean Tinguely arbeitet sie 1982 gemeinsam am «Strawinski-Brunnen» für den Platz vor dem Centre Pompidou in Paris.
Die Künstlerin erleidet schwere Atemwegserkrankungen durch die jahrzehntelange Arbeit mit Staub und giftigen Dämpfen von Polyester und Kunstharz. Auf ärztlichen Rat zieht sie 1994 in das
milde Klima von San Diego, Kalifornien. Hier arbeitet die Künstlerin an einer letzten grossen Werkserie, die zugleich spielerische Hommage an Jean Tinguely ist, der 1991 verstirbt.
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